Die Grundlagen- und angewandte Forschung zu Pandemieerregern erfordert den Zugang zu diesen Erregern, idealerweise über ein zentralisiertes, kuratiertes und modernes Biorepository.
Im Sinne des "One Health"-Ansatzes enthält ein solches Repository Erreger aus der Umwelt, der Tiermedizin und der Humanmedizin. Mit finanzieller Unterstützung des Multidisziplinären Zentrums für Infektionskrankheiten (MCID) betreibt das IFIK ein zentrales Repositorium für Krankheitserreger, die für die öffentliche Gesundheit von grosser Bedeutung sind. Es handelt sich dabei um eine Kernaktivität, die zum einen den Zugang zu Erregern mit hohem Krankheitsrisiko ermöglicht, einem Forschungsschwerpunkt des MCID, und zum anderen virale Genome und deren mutierte Derivate über eine kürzlich eingerichtete Pipeline für synthetische Genomik bereitstellt.
Das Biorepositorium BioPreparedness Biobank mit bis zu 10'000 Proben ist im Biosicherheitslabor auf der sitem-insel eingerichtet und wird durch BSL-4-Lagerkapazitäten im Labor Spiez und im Institut für Virologie und Immunologie (IVI) ergänzt. Das Biorepository wird mit viralen, bakteriellen und pilzlichen Krankheitserregern gespeist, die aus der klinischen Routinediagnostik, aus internationalen Forschungskooperationen und aus Referenzlabors stammen, sowie mit viralen Genomen, die mit Hilfe der synthetischen Genomik-Pipeline generiert und in der Hefe Saccharomyces cerevisiae stabil gehalten werden.
Die Kernaktivität basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten für Medizin und Vetsuisse.